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Diesel Nach­rüstungen: So Fahr­verbote um­gehen!

  • Seit 2019 gibt es zugelassene Hardware-Nachrüstungen für schmutzige und manipulierte Diesel-Fahrzeuge.
  • Damit sollen insbesondere vom Abgasskandal betroffene Diesel sauberer gemacht und so Fahrverbote umgangen werden.
  • VW-, SEAT-, Audi- und Mercedes-Besitzer:innen können ihr Diesel-Fahrzeug nachrüsten lassen.
Aktualisiert am 08.05.23

BGH-Urteil bestätigt Schadensersatz für Millionen Diesel

Der Bundesgerichtshof hat am 26. Juni 2023 eines der wichtigsten Urteile im Dieselskandal gefällt. Die Hersteller müssen für Millionen Diesel mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen pauschalen Schadensersatz von bis zu 15 Prozent des Kaufpreises zahlen. Vorsätzliche Sittenwidrigkeit muss nicht mehr nachgewiesen werden. Auf teure und langwierige Gutachten soll künftig auch verzichtet werden. Dieselklagen werden beschleunigt und Chancen für Betroffene auf Schadensersatz drastisch erhöht.

Alle Details zum Urteil finden Sie hier

Diesel Nachrüstungen für VW, Audi & Daimler: Was steckt dahinter?

Seit 2019 haben Besitzer:innen von älteren oder vom Abgasskandal betroffenen Diesel-Modellen die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge kostenpflichtig nachrüsten zu lassen. Die Software-Updates, die im Zuge etlicher Zwangsrückrufe durchgeführt werden mussten, haben sich längst als unwirksam und teilweise sogar schädlich für die Autos erwiesen.

Die Nachrüstung hat das Ziel, schmutzigen Diesel-Fahrzeugen zur Abgasnorm Euro 6c zu verhelfen, welche von Fahrverboten in deutschen Großstädten nach aktuellem Stand ausgenommen ist. Doch auch den zunehmenden Wertverlust der Fahrzeuge kann diese Maßnahme stoppen und zudem wird die Umweltverträglichkeit durch die Upgrades deutlich verbessert.

Stickoxid-Ausstoß bei PKW

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Diese Fahr­zeuge können nach­gerüstet werden

In der folgenden Tabelle sind alle Fahrzeug-Modelle aufgeführt, die nach aktuellem Stand nachgerüstet werden können. Bei allen angegebenen Modellen handelt es sich um Diesel-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5.

MARKE MODELLE
Mercedes C-Klasse, E-Klasse, GLK (2.2 und 3.0 CDI mit OM 651- oder OM 642-Motor)
VW Passat (2.0 TDI, EA189-Motor), Sharan (2.0 TDI, EA189-Motor)
AUDI Q3, Q5, Q7 (2.0 und 3.0 TDI mit EA189- oder EA897-Motor)
SEAT Alhambra (2.0 TDI, EA189-Motor)

 

Das Unternehmen Oberland-Mangold hat aktuell das neueste Nachrüstsystem, welches sich auf VW-Modelle fokussiert, die direkt ab Werk mit der SCR-Technologie ausgestattet sind. Hier werden die älteren Bauteile der Abgasreinigung durch leistungsstärkere Komponenten ersetzt.

Zusätzlich konzentrieren sich einige Anbieter weniger auf bestimmte Modelle, sondern mehr auf einzelne Berufsgruppen oder Fahrzeugtypen: So bietet der Filterspezialist HJS Lösungen für Handwerkerfahrzeuge und kommunale Fahrzeuganwendungen an. Der Bamberger Technologie-Entwickler Dr Pley, der 2019 die ersten Nachrüstsysteme auf den Markt gebracht hatte, bietet neben Nachrüstsystemen für BMW, Mercedes, Volvo und VW, auch welche für Wohnmobile an – damit kann auf eine höhere Abgasnorm nachgerüstet werden.

Diesel Nach­rüstung: So fallen die Kosten aus

Die Kosten für SCR-Nachrüstsysteme variieren stark im Preis je nach Anbieter und nachzurüstendem Fahrzeug. So gibt Dr Pley einen Preis von 4200 Euro zzgl. Einbaukosten für die Nachrüstung eines PKWs an und 9560 Euro inkl. Einbau für ein Wohnmobil.

Oberland-Mangold veranschlagt 3000 Euro inkl. Einbau, jedoch handelt es sich hierbei auch nur um ein „add on“, wo die alten Teile gegen neue ausgetauscht werden. Der zeitliche Aufwand beschränkt sich auf eine Stunde, was die Kosten niedrig hält.

Bei HJS müssen bei der Nachrüstung von Handwerkerfahrzeugen mit Kosten in Höhe von 5800 Euro gerechnet werden. Da der Einbau der SCR-Technologie etwa acht Werkstattstunden in Anspruch nimmt, müssen zusätzlich 680 bis 1000 Euro kalkuliert werden.

Nach Angaben vom Nachrüster Dr. Martin Pley kostet die Hardware-Nachrüstung zwischen 3.000 und 3.600 Euro. Die genauen Kosten sind natürlich vom einzelnen Modell abhängig.

Diese Auto-Hersteller be­zuschussen Diesel Nach­rüstungen

Verschiedene Automobilhersteller beteiligen sich an den Kosten für Diesel-Nachrüstungen. Für die Bezuschussung möchten die Unternehmen unterschiedliche Bedingungen erfüllt sehen. So verlangen die meisten Auto-Firmen, dass Antragsteller:innen ihren Erstwohnsitz in einer Schwerpunktregion haben – also aktiv von Fahrverboten betroffen sind. Bei diesen handelt es sich um die Städte Backnang, Bochum, Darmstadt, Düren, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Heilbronn, Kiel, Köln, Limburg an der Lahn, Ludwigsburg, München, Reutlingen, Stuttgart – und die direkt angrenzenden Landkreise, wie 2017 beim Dieselgipfel festgelegt wurde.

  • Mercedes: maximal 3000 Euro (brutto) je privates Fahrzeug
  • Daimler: maximal 3000 Euro (brutto) je privates Fahrzeug
  • Volkswagen: maximal 3000 Euro (brutto) je Fahrzeug

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Bleiben nachgerüstete Diesel wirklich von Fahr­verboten verschont?

Die Bundesregierung hat im Zuge des „Konzepts für saubere Luft und die Sicherung nachhaltiger Mobilität in unseren Städten“ festgelegt, dass Fahrzeuge der Schadstoffklassen Euro 4 und Euro 5 von Fahrverboten ausgenommen werden, wenn sie „im realen Fahrbetrieb weniger als 270 mg NOx pro Kilometer ausstoßen“.

Diese Voraussetzung wird durch die nun zugelassenen Hardware-Nachrüstungen erfüllt. Haben Sie Ihren Diesel nachrüsten lassen, bekommen Sie einen Eintrag in Ihre Zulassungsbescheinigung I. Dies gilt im Falle einer Kontrolle als Nachweis, dass Ihr nachgerüstetes Fahrzeug in Diesel-Fahrverbotszonen unterwegs sein darf.

Häufige Fragen zum Thema “Diesel Nach­rüstung”

Für Autokonzerne stehen die Wirtschaftlichkeit und der eigene Gewinn klar im Vordergrund. Kriterien wie etwa die Umweltfreundlichkeit spielen daher eine untergeordnete Rolle. In Bezug auf Diesel Nachrüstungen verhält es sich nicht anders: Ältere Diesel zu erhalten ist weniger profitabel, als neue Autos zu verkaufen. Deshalb liegt den Unternehmen nicht viel an der Unterstützung von Hardware-Nachrüstungen.

Auch wenn die neueren Autos weniger Emissionen ausstoßen, so ist die Produktion von Neufahrzeugen in Bezug auf den CO2-Haushalt doch deutlich unverträglicher für unsere Umwelt. Dass die Verbraucher am Ende zudem die Kosten für den Betrug der Autobauer tragen sollen, ist nicht nachvollziehbar.

Nach eigenen Angaben der Nachrüster werden im Zuge der Hardware-Nachrüstung ein Steuergerät, ein SCR Katalysator, ein Hydrolyse-Gerät, ein AdBlue-Tank und diverse Sensoren eingebaut. Diese Umrüstung soll für eine deutliche Verringerung der Stickoxid-Emissionen (NOx) sorgen und den Diesel so sauberer machen.

Nach dem Einbau des „BNOx Systems“ sollen die ehemals dreckigen Diesel die Voraussetzungen der Euro-Norm 6c erfüllen und die NOx-Emissionen um 94 % reduziert werden.

Selbstverständlich haben Kund:innen auf die verbauten Diesel-Nachrüstungen auch Garantie- und Gewährleistungsansprüche. Der Hersteller muss die Funktionsfähigkeiten des Systems über eine Kilometerleistung von 100.000 Kilometer oder einen Zeitraum von fünf Jahren garantieren.