Noch ist die Frage nach dem Ursprung nicht vollständig aufgeklärt. Mutterkonzern Volkswagen und Tochter Audi schweigen in der Öffentlichkeit dazu. Laut einem Bericht der Kriminalpolizei waren Mitarbeiter von Audi und Bosch bereits im Jahr 1999 gemeinsam an der Entwicklung der Betrugs-Software beteiligt. 2005 wurde sie dann verdeckt an VW geliefert.
Zunächst wurde Volkswagen darüber nicht in Kenntnis gesetzt und alle Versuche unternommen, die Software zu verstecken. Als diese intern bekannt wurde, schreckte wohl auch VW nicht davor zurück. Die Verbindung der drei Konzerne und deren Verstrickung im Dieselgate wird seit 2016 offiziell untersucht.
Laut Medienberichten wurde bereits 1999 von Ingenieuren der Konzerntochter Audi über Abgas-Manipulationen nachgedacht. Zur Anwendung kamen sie jedoch bekanntermaßen erst bei VW selbst. Aufgedeckt wurde der Skandal im Jahr 2015.
Doch wie funktioniert die Schummel-Software im Audi-Skandal? Einfach erklärt: Es erkennt, sobald sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet. In diesem Moment aktiviert sich ein Schaltprogramm und wechselt von hohem Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß zu niedrigeren Werten. Diese entsprechen dann den gesetzlich vorgegebenen Normen.
Wie tückisch die Software erkennt, wann ein Fahrzeug im Real-Betrieb ist oder nicht, zeigen die Mittel des Herstellers. Zum Beispiel erkennt die Software, ob das Lenkrad nach Start bewegt wird und kann so zwischen Straße und Prüfstand unterscheiden.
Wer ein Rückruf-Schreiben vom Hersteller und KBA erhält, wird zu einem Software-Update aufgerufen. Dabei soll die Schummel-Software entfernt und das Fahrzeug sauberer werden. Jedoch birgt diese Maßnahme gewisse Risiken.
Einige Autofahrer beschwerten sich über auftretende Mängel nach dem Update. Der Rußpartikelfilter würde beschädigt, der Motor wäre laut und ruckelig und es würden Versottungserscheinungen am Abgasrückführungsventil auftreten. In einigen Tests wurde bei Fahrzeugen nach einem Software-Update sogar eine Erhöhung des Schadstoffausstoßes festgestellt.