Nach Software-Update: Mercedes stößt noch mehr NOx aus

Verbraucherberichte über Probleme mit dem Software-Update für Dieselfahrzeuge gibt es zahlreiche. Doch Autohersteller wie Daimler versichern, dass ihre Updates die Fahrzeuge sauberer und umweltfreundlicher machen. Eine neue Untersuchung von Frontal 21 und Emissions Analytics stellt diese Aussage nun in Frage.

Verbraucherberichte über Probleme mit dem Software-Update für Dieselfahrzeuge gibt es zahlreiche. Doch Autohersteller wie Daimler versichern, dass ihre Updates die Fahrzeuge sauberer und umweltfreundlicher machen. Eine neue Untersuchung von Frontal 21 und Emissions Analytics stellt diese Aussage nun in Frage.

Test zeigt: Daimler Software-Update ist wirkungslos

Bisher war es immer undurchsichtig, was die Software-Updates genau in den Fahrzeugen bewirken. Nachforschungen führten ins Nichts, da weder die Autohersteller noch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sich hier in die Karten schauen lassen. Verbraucher waren also darauf angewiesen, Fahrzeughersteller wie Daimler beim Wort zu nehmen. Es heißt, die Updates sollen Autos umweltfreundlicher machen und Kunden so wirksam vor Fahrverboten und Wertverlusten schützen.

Frontal 21 ließ nun an einem Mercedes C 220 CDI mit Euro-5-Norm Tests durchführen, die diese Aussagen auf den Prüfstand stellen. Zusammen mit Experten von Emissions Analytics wurden drei Fahrtests im Stuttgarter Straßenbetrieb auf einer Teststrecke von 50 Kilometern gemacht. Einmal wurden die Werte vor dem Software-Update gemessen und dreimal danach. Das Ergebnis vor dem Software-Update ergab 715 mg/km Stickoxid, der gesetzliche NOx Grenzwert liegt bei lediglich 180 mg/km.

Laut Aussagen von Daimler soll das Software-Update Stickoxidemissionen um 25-30 % senken. Der zweite Test nach dem Software-Update konnte das allerdings nicht bestätigen. Im Gegenteil. Statt einer Senkung stiegen die NOx-Emissionen auf satte 764 mg/km. Als einzigen Unterschied zum Test vor dem Update gab Frontal 21 die Außentemperatur an – diese war um 6 °C geringer als beim ersten Test.

Ein dritter Test wurde durchgeführt, diesmal bei gleicher Außentemperatur. Das schockierende Ergebnis: Der Mercedes stößt noch mehr NOx aus als bei beiden Tests zuvor, nämlich 792 mg/km.

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Daimler und das KBA schweigen

Bisher gibt es von Daimler keine Position zu den Testergebnissen. Auf Anfrage erklärte das Verkehrsministerium, dass man die Messergebnisse von Emissions Analytics nicht nachvollziehen könne. Vergleichbare Tests des KBA hätten ergeben, dass das Update zu deutlichen NOx-Reduktionen geführt hätte.

Daimler vertrat bisher die Position, dass die erhöhten Emissionswerte im Straßenverkehr – noch vor dem Software-Update – legal waren. Sie vertraten die Meinung, dass die Grenzwerte für den Prüfbetrieb gelten und nicht für den Straßenverkehr. Dieser Ansicht widerspricht die Justiz: Der Gerichtshof der Europäischen Union urteilte, dass die Grenzwerte auch für den Straßenverkehr gelten. Doch ignoriert selbst das KBA die Rechtsprechung und behaupte, dass die Grenzwerte nicht für den Realbetrieb gelten würden.

Auch weigert sich das KBA nach wie vor, die Ergebnisse ihrer eigenen Tests zum Software-Update öffentlich zugänglich zu machen. Denn auch andere Experten sehen Daimlers Versprechungen – und die anderer Fahrzeughersteller – zum Update für überzogen. So spricht z. B. Dr Martin Pley, Anbieter und Entwickler von Hardware-Nachrüstungen für Diesel, von gerade einmal 7 % Verbesserung. Diesel-Experte Axel Friedrich von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) kann nur eine NOx-Senkung von 12,5 % bestätigen. Neben der Intransparenz seitens des KBA werden ihre Messungen außerdem dafür kritisiert, dass entsprechende CO2-Werte nicht mitgemessen würden.

Ihre Handlungsoptionen abseits vom Software-Update

Unserer Einschätzung nach verbarg sich hinter den Software-Updates von Daimler und Co. schon immer eine Mogelpackung. Wir raten Ihnen daher dazu, rechtliche Schritte gegen den Stuttgarter Konzern einzuleiten. Dafür stehen Ihnen zwei Optionen offen:

  1. Erstattung des Kaufpreises gegen Rückgabe des Dieselfahrzeugs
    Wegen der Wertverluste und drohender Fahrverbote raten wir Ihnen, Ihr Fahrzeug zurückzugeben und den Kaufpreis zurückzuverlangen.
  2. Schadensersatz fordern
    Sollten Sie Ihr Fahrzeug behalten möchten, stehen Ihnen auch Schadensersatz von bis zu 20 % des Kaufpreises plus eine Hardware-Nachrüstung zu, sofern diese für Ihr Modell zur Verfügung steht. 

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