Dieselskandal: Deutsche Umwelthilfe erhebt schwere Vorwürfe gegen BMW

Bislang hatte sich der Automobilkonzern BMW erfolgreich aus dem Dieselskandal heraushalten können. Nun erhebt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) jedoch schwere Vorwürfe gegen den Autobauer: Auch BMW soll Abgaswerte mittels unzulässiger Abschalteinrichtungen manipuliert haben – das Ausmaß übersteigt alle bisherigen Skandale.

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DUH weist unzulässige Abschalteinrichtungen nach

Laut DUH konnten in mehreren älteren BMW-Modellen verbotene Abschalteinrichtungen und in einem Fall auch ein sogenanntes Thermofenster nachgewiesen werden. Bei neuen Tests hätten die Fahrzeuge in einigen Fällen eine 49-fache Überschreitung der Grenzwerte für Stickoxidemissionen erreicht. Dies seien die höchsten je gemessenen Stickstoffemissionen, so die DUH. Die Software-Analyse der Motorsteuerung hätte mehrere Abschalteinrichtungen offenbart: Solche Abschalteinrichtungen sorgen dafür, dass die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand richtig funktioniert — im normalen Straßenverkehr werden dann wieder mehr Schadstoffe ausgestoßen.

Im Normalbetrieb bei niedrigen Temperaturen habe der Stickoxid-Ausstoß etwa beim BMW X3, der die Euro 5 Norm hat, bei unglaublichen 2.395 Milligramm pro Kilometer gelegen — das ist das 13-fache des Grenzwerts. Ein Thermofenster sorgt dafür, dass bei besonders niedrigen oder besonders hohen Temperaturen die Abgasreinigung heruntergefahren oder ganz ausgesetzt wird.

BMW bislang nicht im Fokus des Dieselskandals

BMW wies die Vorwürfe als haltlos zurück. Derlei Anschuldigungen hätte es bereits in der Vergangenheit gegeben und diese hätten immer deutlich widerlegt werden können. Die DUH hätte mit „unrealistischen Fahrsituationen vorsätzlich extreme Messwerte provoziert“. Die DUH ihrerseits wirft BMW wegen des hohen Schadstoffausstoßes nun vorsätzliche Körperverletzung vor. Sie fordert die Veröffentlichung aller vorliegenden Abgasmessungen durch das Kraftfahrt-Bundesamt, Hardware-Nachrüstungen oder die sofortige Stilllegung betroffener Fahrzeuge. Laut DUH sind noch mehrere Hunderttausend der betroffenen Modelle im Umlauf.