Kündigungswelle bei Twitter: Steht die Plattform vor dem Aus?

Seit der Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk läuft bei Twitter längst nicht alles harmonisch: Aufgrund seiner Forderung, Twitter-Mitarbeiter:innen müssten ab jetzt viele Überstunden machen oder das Unternehmen verlassen, steht der Twitter-CEO in der Kritik. Doch auch der reichste Mensch der Welt kann nicht alles von seinen Angestellten verlangen. Wir beleuchten die aktuelle Situation und klären, auf welche Rechte die Mitarbeiter:innen jetzt bestehen sollten.

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Was ist passiert?

Laut einer Umfrage der Blind-App — einer Plattform, auf der sich Mitarbeiter:innen anonym austauschen können — wollen 42 Prozent der 180 befragten Twitter-Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen. Wie konnte es so weit kommen?

Am 27. Oktober 2022 erwarb Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden US-Dollar. Er sei um die zunehmende Zensur auf der Plattform besorgt und sehe sich als Verfechter der Meinungsfreiheit. Seit der Übernahme gibt es nun jedoch fast täglich Schlagzeilen und Skandale über den neuen Chef: So wurde die Hälfte der rund 7.500 Mitarbeiter:innen kurz nach dem Erwerb entlassen.

Mitte November stellte Elon Musk die verbliebenen Mitarbeiter:innen dann per E-Mail vor die Wahl: Wer nicht bereit ist, Überstunden zu machen und einem Kurs zu folgen, den Musk als “Hardcore” bezeichnet, der solle das Unternehmen mit einer Abfindung verlassen. Mit solchen Aussagen stößt Musk den Mitarbeiter:innen natürlich vor den Kopf. Viele verließen das Unternehmen freiwillig: Es kam zu einer Kündigungswelle, deren Ausmaß nicht offiziell bekannt ist. Ein Zusammenbruch der Plattform ist aufgrund von fehlenden Angestellten jedoch sehr wahrscheinlich.

Auf Twitter selbst herrscht derweil bereits Untergangstimmung: Nutzer:innen verabschieden sich mit Tweets, in denen sie ihre tiefsten Geheimnisse beichten, scherzhaft von der Plattform.

Sind auch Sie von der Kündigungswelle bei Twitter betroffen?

Elon Musks Ultimatum könnte nach hinten losgehen. Zum einen dürften ihm kaum genug Angestellte bleiben, um seine Plattform überhaupt zu unterhalten. Zum anderen stellte er auch in der EU ansässige Twitter-Angestellte per E-Mail vor die Wahl: Überstunden oder Kündigung. In der EU hat seine E-Mail aber keine Wirksamkeit. Wer die Mail als nichtig ignorierte und seiner Arbeit für Twitter in Europa weiterhin nachging, wurde jedoch wenige Stunden später von der Unternehmenskommunikation ausgeschlossen. Das Firmenkonto wurde gesperrt, da das Ignorieren der E-Mail als Kündigung aufgefasst wurde. Das ist rechtswidrig und Twitter muss sich auf Klagen einstellen.