Clerical Medical schiebt Policen wegen Brexit nach Luxemburg

Nach Standard Life will nun auch die britische Versicherungsgesellschaft Scottish Widows Limited die Lebensversicherungsverträge der ehemaligen Clerical Medical an eine Gesellschaft in der EU übertragen. Das Versicherungsunternehmen will damit verhindern, dass nach einem Brexit Ende März die Verträge ihre Gültigkeit verlieren. Der Nachteil ist jedoch, dass es in Luxemburg, dem Sitz der neu gegründeten Gesellschaft, keinen Sicherungsfonds wie in Deutschland oder Großbritannien gibt. Was wir Kunden von Clerical Medical raten, lesen Sie hier.

Nach Standard Life will nun auch die britische Versicherungs­gesellschaft Scottish Widows Limited die Lebens­versicherungs­verträge der ehemaligen Clerical Medical an eine Gesellschaft in der EU übertragen. Das Versicherungsunternehmen will damit verhindern, dass nach einem Brexit Ende März die Verträge ihre Gültigkeit verlieren. Der Nachteil ist jedoch, dass es in Luxemburg, dem Sitz der neu gegründeten Gesellschaft, keinen Sicherungsfonds wie in Deutschland oder Großbritannien gibt. Was wir Kunden von Clerical Medical raten, lesen Sie hier.

Clerical Medical vor Brexit: Wer ist betroffen?

Die Renten- und Lebensversicherungsverträge, die von 1995 an in Deutschland geschlossen wurden, werden nun von der Gesellschaft Scottish Widows an eine Gesellschaft mit Sitz in Luxemburg übertragen. Clerical Medical war mit Ablauf des Jahres 2015 in Scottish Widows aufgegangen. Die Gesellschaft in Luxemburg wurde vor allem geschaffen, damit Verträge, die in Deutschland, Österreich und Italien geschlossen wurden, weiterhin unter EU-Recht fallen. Ansonsten würden die Verträge bei einem Brexit, also dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union Ende März, wohl ihre Gültigkeit verlieren.

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Welche Folgen hat die Übertragung von Clerical Medical-Verträgen?

Sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland ist ein Sicherungsfonds für Lebensversicherungsgesellschaften vorgeschrieben. In Deutschland übernimmt diese Aufgabe die Protektor Lebensversicherungs-AG. Alle Versicherungsgesellschaften, die eine Lebensversicherung anbieten, müssen in diesen Fonds einzahlen. So soll verhindert werden, dass bei einer Zahlungsunfähigkeit einer Versicherung die Kunden ohne Geld dastehen. Das Geld aus dem Protektor-Fonds soll dann zur Auszahlung der Kundenansprüche herangezogen werden.

Auch in Großbritannien gibt es eine ähnliche Regelung. Der "Financial Services Compensations Scheme" (FSCS) regelt die Entschädigung unter anderem von Versicherungskunden, sollte ein Unternehmen insolvent werden. Vorrangig werden dabei Privatpersonen und kleinere Unternehmen entschädigt. Großkonzerne werden nachrangig bedient. Nach der Übertragung der Versicherungspolicen an die Gesellschaft in Luxemburg gibt es diesen Schutz nicht mehr. Der FSCS kann nur noch in Anspruch genommen werden, wenn es um ein Ereignis aus der Zeit geht, in der die Versicherungsgesellschaft noch ihren Sitz im Vereinigten Königreich hatte.

In Irland oder Luxemburg, wohin britische Versicherungen aufgrund des Brexits ausweichen, sind solche Sicherungsfonds nicht gesetzlich vorgeschrieben. Clerical Medical verweist lediglich auf die gesetzlichen Sicherungssysteme innerhalb der EU wie Solvabilitätsvorgaben und die Regulierungsaufsicht. Das bedeutet für die Verbraucher mit einer Lebensversicherung von Clerical Medical eine deutlich schlechtere Absicherung im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft.

Lebensversicherung der Clerical Medical vor dem Brexit kündigen?

Viele Kunden wissen nicht, was diese Vertragsübertragung für sie bedeutet und denken, sie müssten den Lebensversicherungsvertrag schnellstmöglich kündigen. Davon raten wir jedoch dringend ab.

Ihnen steht durch die Vertragsübertragung wegen des Brexits kein Sonderkündigungsrecht zu. Daher würde es sich um eine ganz normale Kündigung handeln, bei der Sie große finanzielle Einbußen hinnehmen müssten. So bekommen Sie bei einer Kündigung lediglich den Rückkaufswert zurück. Dieser kann deutlich unter der Summe der eingezahlten Raten liegen.

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Versicherungsvertrag der Clerical Medical widerrufen

Fehlerhafte, unvollständige oder nicht ordnungsgemäße Angaben in den Widerrufsbelehrungen der meisten Versicherungsverträge ermöglicht die Rückabwicklung des Vertrages. Denn diese Formfehler berechtigen Sie dazu, dem Vertrag zu widersprechen bzw. vom Vertrag zurückzutreten. Im Falle einer Rückabwicklung erhalten Sie Ihre eingezahlten Beiträge vollständig zurück und bekommen noch eine Nutzungsentschädigung vom Versicherer oben drauf.

Das folgende Beispiel veranschaulicht die Auszahlungsbeträge bei einer Kündigung im Vergleich zu einem Widerspruch:

Clerical Medical

Summe eingezahlte Beiträge 35.000,00 Euro
Rückkaufswert bei Kündigung 46.300,00 Euro
Summe mit Rückabwicklung bei Widerspruch 58.000,00 Euro
Differenz 9.700,00 Euro

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Was sollten Kunden von Clerical Medical jetzt tun?

Vor allem raten wir allen Kunden von Versicherungsunternehmen, die ihren Sitz im Vereinigten Königreich haben, nicht vorschnell zu handeln. Wenn Sie aufgrund des Brexits Sorgen um Ihre Lebensversicherung haben, sollten Sie Ihren Vertrag nicht kündigen, bevor Sie sich über die Alternativen und den Wert Ihrer Police informiert haben. Sonst könnte Ihnen eine erhebliche Geldsumme verloren gehen.

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