In der Einbahnstraße überholen – ist das erlaubt?

Überholen in der Einbahnstraße: verboten oder erlaubt?

In der Straßenverkehrs-Ordnung heißt es in § 5 zu dieser Frage eindeutig uneindeutig:

"Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. […]“

Da es in einer Einbahnstraße definitionsgemäß keinen Gegenverkehr gibt bzw. geben sollte, müssen Fahrzeuglenker auch nicht mit diesem rechnen. Da es also gar nicht zur Behinderung des Gegenverkehrs kommen kann, herrscht grundsätzlich auch kein Überholverbot in Einbahnstraßen. Wenn die Straße also breit genug und übersichtlich ist, darf überholt werden. Allerdings sind gerade Einbahnstraßen oft recht schmale Straßen und es gibt wenig Platz, um das vorausfahrende Auto mit genug Abstand zu überholen. Hier ist also Vorsicht geboten. Dabei sollte jeder im Einzelfall selbst entscheiden, ob ein Überholmanöver tatsächlich sein muss. Entsprechende Schilder können das Überholen allerdings auch komplett und eindeutig verbieten.

Was muss man beim Überholen von Schienenfahrzeugen in Einbahnstraßen beachten?

Nach § 5 Abs. 7 StVO dürfen Schienenfahrzeuge nur rechts überholt werden. Führen die Schienen allerdings durch eine Einbahnstraße oder liegen sie zu weit rechts, um rechts davon noch überholen zu können, darf z.B. eine Straßenbahn auch links überholt werden.

Was muss man beim Überholen in Einbahnstraßen beachten?

Wer zum Überholen ansetzt, sollte sich trotz der kurzzeitigen Beschleunigung an die Maximalgeschwindigkeit halten – auch in der Einbahnstraße. Denn auch hier gilt, wer mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wird, bekommt Strafen gemäß dem Bußgeldkatalog. Außerdem sollte ein ausreichender Seitenabstand zu den anderen Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern eingehalten werden, denn sonst drohen auch hier Sanktionen.